Binnentour, Seemannsgarn

Jungfernfahrt

Regelmäßiges Schreiben auf dem Blog, ja das kommt auch noch auf die Liste.

Die Liste der Dinge, die wir noch verbessern müssen oder wo wir einfach Erfahrung brauchen. Diese Liste ist schon verdammt lang, aber sie hat auch einige Dinge in puncto Erfahrung verloren.

Dass es eine Jungfernfahrt in sich haben würde, war uns klar…aber, dass jeder einzelne Tag neue „Projekte“ mit sich bringen würde dagegen nicht. Projekte präsentieren sich an Bord ohne Schnörkel und unmittelbar.

Von der ersten Schleuse (überhaupt) mit dem ersten Frachtschiff direkt vor uns, über das erste Wasser in der Bilge und dem ersten Zwangsstopp um notwendige Reparaturen an Bilgepumpe und Stopfbuchse vorzunehmen, bis hin zum ersten Mal auf Grund laufen (und dem zweiten und dritten).

Jede Situation für sich sehr war spannend und nervenaufreibend, aber im Nachklang meist umso witziger .

Das erste Mal den Mast stellen ohne unseren Supervisor Bernd und dann noch mit einer sehr hilfsbereiten Truppe Herren gesetzten Alters und fast ausschliesslich auf holländisch(!). Das erste Mal im Masttop mit dem Bootsmannsstuhl und einer starken Crew, weil ein Backstag sich beim Stellen verhakt hatte. Die ersten Verluste seitens der Bordelektrik, nachdem der aktive Spannungswandler an Landstrom angeschlossen wurde. Der erste beinahe-Sturm auf dem Ijsselmeer (7 bft) mit dem ersten Wetterbericht, auf den man sich eben nicht zu 100% verlassen sollte. Das erste Mal dreimal durchnässt bei einer Überfahrt…und und und.

Dafür aber auch die unzähligen Male Freude über exzellentes Essen aus der Kombüse, stets freundliche Hafenmeester und das Gefühl in einen Hafen einzulaufen und zu wissen, dass man gleich den Ofen anschmeissen kann.

Ich freu mich auf die Überführung nach Würzburg.

Es bleibt spannend !